Die Spielberichte der Verbandsliga


1. FFV Erfurt II vs. FSV 1986 Bad Langensalza6 - 0
Weimarer FFC vs. SG Ilmenau/Arnstadt7 - 0
FSV Grün-Weiß Stadtroda vs. SV Schott Jena0 - 2
FC Union Mühlhausen vs. FF USV Jena III2 - 3
1. FFC Saalfeld vs. F.F.C. Gera4 - 0
TSV 1869 Sundhausen vs. FSV Uder 19216 - 0


Verbandsliga

1. FFC Saalfeld vs. F.F.C. Gera
4 : 0



 1. FFC Saalfeld krönt Saison mit Meistertitel    

Auch wenn es am Ende einer überragenden Saison noch eng wurde, so wird Saalfeld insgesamt gesehen hochverdient Thüringer Landesmeister im Frauenfußball.



Nur am zweiten Spieltag stand man nach dem 4:4 in Mühlhausen auf Platz zwei der Tabelle, alle anderen 21 Spieltage thronte man ganz oben. Mit einer um 55 Tore besseren Statistik hält der FFC die punktgleichen Erfurter auf Abstand. Das spricht Bände, hat man doch in 22 Partien insgesamt 116 mal getroffen. Allein Stephanie Pelz, die mit 43 Saisontoren wieder einmal die Torkanone nach Saalfeld holte, und Marie Preller, mit 36 Treffern Zweitplatzierte in dieser Statistik, trafen dabei 31 mal öfter als das gesamte Team des Vizemeisters, das 48 Saisontreffer auf seinem Konto verbuchen konnte.    

Pünktlich zum Saisonfinale wurde auch die lang erwartete Vereinshymne fertig. Ein Teil der Spielerinnen hatte sich dieses ehrgeizige Ziel gesteckt und mit Didi Bujack (rechts) einen Profi ins Boot geholt. Professionell wurde dann auch gearbeitet und das Ergebnis ist überwältigend. Der Weltöffentlichkeit wurde die Hymne dann beim Einlaufen der Mannschaften präsentiert und die Fans trällerten mit. Vielen Dank an dieser Stelle an Didi, der sich uneigennützig einbrachte und als Lohn nun einen FFC-Wimpel sein Eigen nennen darf.    

Doch nun zum Spiel, in dem Saalfeld gleich die Initiative übernahm. Aber auch Gera versteckte sich nicht und hielt über eine Stunde lang prächtig dagegen. Wer weiß, hätte der einheimische FFC eine seiner guten Möglichkeiten in der Anfangsphase genutzt. Deren gab es genug, um frühzeitig in Führung zu gehen. Mit Glück und Geschick verteidigten die Grün-Schwarzen ihr Gehäuse, paarmal war der Torschrei schon auf den Lippen der 184 Fans. So zum Beispiel, als Cathleen Atak rechts in den Strafraum eindrang und ihre flache Eingabe von der Grundlinie passierte Freund und Feind, rollte praktisch die Torlinie entlang, ohne von irgendeiner berührt zu werden. Wenig später hatte Kristin Türk einen Abpraller direkt genommen und verfehlte ihr Ziel nur knapp. Auf der anderen Seite musste Sophie Hopfe stets hellwach sein, um bei den vielen langen Bällen der Gäste rechtzeitig zur Stelle zu sein. So wurden die Seiten gewechselt, Saalfeld mit optischem Übergewicht, jedoch ohne zählbaren Erfolg.    

Im zweiten Spielabschnitt wurde dann aber schnell klar, wer hier um den Titel spielt. Es musste unbedingt ein Sieg her, da Erfurt bereits zwei Stunden zuvor sein Spiel
gegen Bad Langensalza gewonnen hatte. Man erhöhte sukzessive die Schlagzahl und der Druck der FFC-Frauen nahm Minute um Minute zu. Der Tabellendritte aus Gera konnte kaum noch für Entlastung sorgen und so hatte man das Gefühl, dass es nur eine Frage der Zeit sein würde, bis der erlösende Treffer fällt.    

Als Lisa Schumann (links), die seit der Verletzung im Pokalspiel am 21.04.2014 nicht mehr gespielt und auch nicht trainiert hatte, in der 70. Spielminute für die gute Madleen Hallmann aus der zweiten Mannschaft des FFC eingewechselt wurde, war das ein gewisses Wagnis. Doch was dann geschah war schon ein kleines Wunder. „Wer will es mehr?", so titelten die Moderatoren von Sky im Bundesligafinale. Offensichtlich gab diese Einwechslung den
zusätzlichen Kick, denn in einem Klassespiel genügten jetzt 14 bärenstarke Minuten, um das Spiel mit vier Treffern zu entscheiden.

Zunächst konnte Juliane Kremke im Gästetor einen Schuss von Stephanie Pelz noch parieren, doch gegen den Nachschuss von Marie Preller (rechts) zum 1:0 (72.) war sie machtlos. Als sechs Minuten später eben jene Lisa Schumann mit einem Gewaltschuss das Ergebnis auf 2:0 schraubte, waren die Messen gelesen. Gera hatte bis dahin bis zum Umfallen alles versucht, zerfiel nun aber in seine Einzelteile. Man ergab sich in sein Schicksal und das bedeutete zwei weitere Treffer für den späteren Thüringenmeister. Nochmal Marie Preller (83.) und nochmal Lisa Schumann (86.) sorgten für das Endergebnis, das auch in der Höhe so in Ordnung geht.           

Somit hatte sich auch das Kommen der Offiziellen des Thüringer Fußball-Verbandes gelohnt. Torsten Abicht, Anja Kirchner und Bärbel Friedel hatten es sich nicht nehmen lassen, beim Saisonfinale in Saalfeld dabei zu sein. Beim Gastgeber war man überrascht und erfreut zugleich, dass direkt nach dem Schlusspfiff und den folgenden Jubelszenen, nachdem auch die Letzte wieder eingefangen war, die offizielle Meisterehrung über die Bühne ging. Kapitänin Stephanie Pelz nahm den Meisterpokal sowie ihre Torjägerkanone in Empfang und die Mannschaft bekam ihre Goldmedaillen.

Dann gab es kein Halten mehr. Nachdem die Geraer Gäste fair gratuliert hatten, wurde nur noch gefeiert. Unbestätigten Überlieferungen zufolge soll die Party bis weit nach Mitternacht angedauert haben und die Ersten sind bereits am Montagmorgen, nach ein paar Stunden Schlaf, in FFC-Kleidung zum gemeinsamen Frühstück in einem Saalfelder Fast-Food-Restaurant gesichtet worden.  



(WI)

 

        
Tore:
1:0 Marie Preller (72.)           
2:0 Lisa Schumann (78.)           
3:0 Marie Preller (83.)           
4:0 Lisa Schumann (86.)         

Saalfeld: Sophie Hopfe, Sophie Rochler, Annett Hempel, Linda  Schmiegel (22. Milena Glatz), Josephine Koch, Stephanie Pelz (C/85. Sabine Weidhaas), Madleen Hallmann (70. Lisa Schumann/88. Arite Wiedemann), Laura Chmelik, Cathleen Atak, Kristin Türk, Marie Preller (C ab 85.)    

Gera: Juliane Kremke, Iris Mörsel, Lisa Hein, Katharina Schulze (11. Lucille Schmalz), Franziska Brandmeier, Jeannine Stachon (GK), Sabrina Herold (C/GK), Stefanie Seiler, Sarah-Maria Steppe (35. Tina Gruschwitz), Nicole Mirke, Elisa Trepschinski 
       


 
 

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