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Verbandsliga

F.F.C. Gera vs. 1. FFC Saalfeld
4 : 2

Unglückliche Niederlage im Spitzenspiel
 

Bereits als der Spielplan der Verbandsliga im Juli bekannt wurde, wusste man, das Topspiel des letzten Hinrunden-Spieltags findet in Gera statt. Und diese Partie verdient auch dieses Prädikat, hatte sie doch alles was den Fußball ausmacht, nämlich Tore, Kampf, Spannung, Emotionen und über weite Strecken auch spielerische Momente.      

Hier begegneten sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe, die sich nichts schenkten und in nichts nachstanden. Das glücklichere Ende hatten hierbei die Einheimischen, die im Gegensatz zu den Gästen aus Saalfeld aus dem Vollen schöpfen konnten. Die unterschiedlich stark besetzten Auswechselbänke waren wohl letztendlich das Zünglein an der Waage.      

Wie zuletzt immer, fing man sich einen frühen Rückstand ein. Top-Torschützin Janine Bludau hatte nach einer Schlafwageneinlage in der Saalfelder Hintermannschaft der bärenstarken Katharina Peth (rechts) keine Chance gelassen und markierte in der fünften Spielminute das 1:0 für Gera. Doch Saalfeld war keineswegs geschockt, schüttelte sich kurz und übernahm die Initiative. Schließlich hatte man in den letzten beiden Partien mit zwei Toren zurück gelegen und konnte das jeweils egalisieren.

Es entwickelte sich eine rassige Partie, mit zwei Abwehrreihen, die phasenweise Harakiri spielten und ihren Namen kaum verdienten. So gab es Torchancen im Minutentakt und allein aufgrund der schlechten Chancenverwertung und der beiden Torhüter fielen zunächst keine weiteren Treffer. In Minute 22 war es dann aber endlich soweit, Lisa Schumann wuchtete einen von Sophie Hopfe getretenen Eckball per Kopf in die Maschen, nachdem sich Karolin Heimer im F.F.C.-Tor verschätzt hatte.      

Jetzt begann das Spiel also von vorn und bis zur Halbzeit war Saalfeld am Drücker. Zwar gab es auch Geraer Einschussmöglichkeiten, doch die größten besaß Saalfeld. So war Marie Preller plötzlich allein auf dem Weg zum gegnerischen Gehäuse, doch hatte sie sich den Ball etwas zu weit vorgelegt und so konnte sie nicht mehr kontrolliert abschließen und der Schuss ging knapp neben den linken Pfosten.

Die Partie wogte jetzt auf und ab und zwei Minuten vor dem Halbzeitpfiff kam der große Auftritt von Stephanie Pelz (links). Seit Monaten angeschlagen und nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, ließ sie das für kurze Zeit vergessen. Unnachahmlich setzte sie sich im Sechzehner der Gastgeber auf engstem Raum gegen drei Gegenspielerinnen durch und schloss überlegt ins lange Eck ab. Somit ging man mal wieder, nach gefühlten Ewigkeiten, mit einer Führung in die Kabine.

Auch nach dem Wechsel war man drauf und dran und hätte die Führung sogar ausbauen können. Beste Möglichkeiten dazu gab es, doch hatte leider zweimal der Linienrichter was dagegen. Ein sehr aufmerksamer und guter junger Mann, der in diesen Situationen aber daneben lag. Doch jammern nützt nichts, man lag ja in Front und es sollten sich weitere Möglichkeiten ergeben.      

Gera ließ mittlerweile aber auch wieder erkennen, dass man nicht gewillt war, das Spiel abzugeben und legte eine Schippe drauf. Aus dem Gewühl heraus fiel dann auch der Ausgleich zu einem Zeitpunkt, da man auf Saalfelder Seite eigentlich auf das 1:3 wartete. Wie eine Flipperkugel sprang der Ball im Saalfelder Strafraum hin und her, niemand brachte ihn aus der Gefahrenzone, und so staubte Sabrina Herold ab (55.).

Aber auch diesen Rückschlag steckten die Lindig-Schützlinge an diesem Sonnabend weg. Das Match stand jetzt längst auf des Messers Schneide und keiner wagte zu diesem Zeitpunkt eine Prognose über den Ausgang. Beide Mannschaften stemmten sich mit allem was sie hatten gegen eine drohende Niederlage und versuchten ihrerseits den entscheidenden Stich zu setzen.      

Nachdem in der 65. Minute Katharina Peth (Zusammenprall mit Denise Werrner), die zuvor mehrmals glänzend pariert hatte, unter anderem gegen die völlig blank vor ihr auftauchende Elisa Trepschinski, verletzt vom Feld musste, war die taktische Marschroute dahin. Die einzige Wechselspielerin auf Saalfelder Seite, Maria Wenzel, musste nun kommen. Doch einen Torwart hatte man nicht auf der Ersatzbank und so erlebte Sophie Hopfe (rechts), aus der Not geboren, ihre Premiere auf dieser Position. Um es vorweg zu nehmen, sie machte ihre Sache außerordentlich gut, doch fehlte sie nun in der Offensive.      

Und so kam es wie es nicht kommen musste. Weitere vorhandene Einschussmöglichkeiten wurden nicht genutzt und auf der anderen Seite traf Sabrina Herold zum zweiten Mal aus dem Gewühl heraus zum 3:2 (82.). Den Schlusspunkt setzte schließlich die eingewechselte Jeannine Stachon in Minute 87 mit einem Schuss ins lange Eck zum 4:2-Endstand.      

Bleibt festzuhalten, dass man saisonübergreifend nach 13 Spielen erstmals wieder verlor, allerdings auch seit drei Spielen ohne Sieg ist. Zwei Punkte aus den letzten drei Partien ist zu wenig, will man ganz oben mitspielen.      

Wünschen wir an dieser Stelle unserer Torfrau Katharina Peth alles Gute und hoffen dass es nicht ganz so schlimm ist und sie bald wieder zwischen den Pfosten steht.      

Außerdem geht ein dickes Dankeschön an die Pizza-Scheune und Manuela Jende nach Bucha, die uns für einen richtig guten Preis köstlich bewirtete. 

(WI)


                  
Tore: Bludau (1:0), Schumann (1:1), Pelz (1:2), Herold (2:2, 3:2), Stachon (4.2)      

F.F.C. Gera: Heimer, K. Steppe, Bludau, Werner, Herold (MK/86. Gruschwitz), Seiler, Kremke, S.-M. Steppe (44. Reinke), Hein, Mirke (77. Stachon), Trepschinski      

1. FFC Saalfeld: Peth (65.Wenzel), Hempel, Franke, Schmiegel, Koch, Pelz (MK), Atak(GK), Türk, Schumann, Preller, Hopfe



 


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