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Verbandsliga

FSV Uder 1921 vs. 1. FFC Saalfeld
1 : 3

FFC mit Auswärtssieg in Uder
 

Ein Spiel mit vielen Facetten erlebten die Zuschauer zwischen dem FSV Uder und dem 1. FFC Saalfeld. Bestimmten die Gäste die ersten zwanzig Minuten, in denen sie begünstig durch ein Eigentor von Sindy Drössler auch in Führung gingen, so versäumten es die Saalfelderinnen jedoch frühzeitig für einen komfortablen Vorsprung zu sorgen.

Reihenweise wurden gute Möglichkeiten zum zweiten oder dritten Treffer liegen gelassen. Einen Schuss von Lisa Schumann beispielsweise parierte FSV-Urgestein Nadine Erdmann prächtig und auch gegen die besonders in der ersten Hälfte starke Kristin Türk war sie auf dem Posten. Der Nachschuss strich dann über den Kasten, doch man besaß weitere Hochkaräter.       

Wie das aber so ist, wenn man vorne nicht trifft, schepperts hinten. Anna Bachmann, oftmals von der Saalfelder Defensive vergessen, hatte immer wieder zu viel Raum und kam in Minute 35 zum bis dahin etwas glücklichen Ausgleich für die Gastgeber. Karina Wilhelm hatte zuvor den Pfosten getroffen, der zurückspringende Ball wurde nicht energisch genug geklärt und so zog Bachmann einfach ab und der Ball landete im Netz von Katharina Peth.       

Wer dachte, dies sei der Weckruf für Saalfeld, sah sich getäuscht. Bis zur Pause begegneten sich beide Teams auf Augenhöhe und man neutralisierte sich zunehmend im Mittelfeld. Gut, dass es nach 45 Minuten im Fußball eine Pause gibt und so hatte Trainer Andreas Lindig die Möglichkeit nachzujustieren.

Als man die Partie wieder unter Kontrolle zu bekommen schien, trat dann allerdings der Schiedsrichter immer mehr ins Rampenlicht. Jürgen Backhaus, Verbandsligaschiedsrichter aus Steinheuterode (3 km entfernt von Uder), zog alle Register. Nicht dass wir uns hier auf den schwarzen Mann einschießen wollen, doch es muss erlaubt sein sachliche Kritik zu äußern.

Ich selbst war Schiedsrichter und kann beurteilen wie schwer dieses Amt auszuüben ist. Ich ziehe den Hut vor jedem der es auf sich nimmt und Woche für Woche seinen Dienst tut. Ohne Schiedsrichter gäbe es keinen Fußballsport.

Wenn ein Schiedsrichter, und Herr Backhaus ist laut Aussagen der Uderaner Verantwortlichen der Obmann und Ansetzer im Kreis, 20 Minuten vor Spielbeginn anreist (3 km wie bereits erwähnt), sagt das viel über seine Einstellung bzw. Wertschätzung gegenüber dem Frauenfußball aus. Nachdem er alle guten Bekannten begrüßt hatte, konnte das Spiel dennoch fast pünktlich um 14.05 Uhr beginnen.

Bereits in der ersten Hälfte gab es einige fragwürdige Entscheidungen, die der Schieri in der Halbzeit mit seinen Worten erklärte: "Ich kann doch nicht jedes Foul pfeifen." Auf die Frage, warum eigentlich nicht, hatte er keine Antwort. Als er dann nach dem Pausentee komplett überfordert schien, wuchs gleichermaßen die Empörung auf der Saalfelder Bank.

Nach 60 gespielten Minuten kulminierte das ganze in einer Tätlichkeit des Schiedsrichters gegenüber dem zugegebener Maßen sehr emtionalen Mannschaftsverantwortlichen, Wolfgang Itting, der danach auf die in Uder nicht vorhandene Tribüne verwiesen wurde. Rechtliche Konsequenzen werden derzeit geprüft.      

Sich in seiner Haut jetzt offensichtlich unwohl fühlend, wusste Herr Backhaus auf einmal wieder wozu er da war. Nämlich um ein Fußballspiel zu leiten, das er unnütz angeheizt hatte. Und um es vorwegzunehmen, er kann es auch. Bleibt der bittere Beigeschmack und die Frage, warum erst jetzt. Und so wurde tatsächlich noch Fußball gespielt und die Partie stand längst auf des Messers Schneide.

Saalfeld wollte die drei Punkte, aber Uder auch. So lieferte man sich einen packenden Schlagabtausch, wobei die Gäste den Tick stärker schienen. So erzielte Marie Preller nach 65 Minuten nach schöner Vorarbeit von Stephanie Pelz das 1:2, nachdem sie bereits zehn Minuten früher ein blitzsauberes Tor wegen vermeintlicher Abseitsstellung aberkannt bekam.       

Uder wollte aber unbedingt punkten und startete immer wieder gefährliche Angriffe, Saalfeld hielt dagegen und hätte mit etwas mehr Fortune auch schön früher den Sack zumachen können. So dauerte es bis zur vierten Minute der Nachspielzeit. Die Saalfelder Nerven waren angespannt, denn Uder hatte nochmal Eckball. Die Torhüterin wurde auch mit nach vorn beordert und sorgte für ordentlich Bewegung im Sechzehner der Gäste.

Katharina Peth, die bereits Minuten vorher in einer eins zu eins Situation Kopf und Kragen riskieren musste und bravourös parierte, avancierte dann zur Matchwinnerin. Sie pflückte den Eckball ganz sicher herunter, umkurvte noch ihr Pendant N. Erdmann, und schlug den Ball präziese auf Stephanie Pelz. Diese hatte an der Mittellinie gelauert und brachte den Ball schließlich aus 50 Metern im verlassenen Uderaner Gehäuse zum 1:3 Endstand unter.

Der Rest war Riesenjubel nach einem ganz harten Stück Arbeit.      

(WI)



Tore: 0:1/ET Drössler (10.), 1:1 Bachmann (35.), 1:2 Preller (65.), 1:3 Pelz (90.)    

FSV Uder 1921: Erdmann, Apel (MK), Müller (89. Brestyensky), Siegmund, Bachmann, Schach, Riethmüller (64. Pape), Wilhelm, Zimmermann (GK), Wolf, Drössler     

1. FFC Saalfeld: Peth, Hempel, Schmidt, Koch, Wenzel (54. Hopfe), Pelz (MK), Chmelik, Atak, Türk, Schumann, Preller




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