zurück

Verbandsliga

1. FFC Saalfeld vs. F.F.C. Gera
6 : 3


Saalfeld gewinnt prestigeträchtiges Duell gegen Gera verdient
 

Wer zu spät kam, den bestraften die FFC-Frauen...

Das wahrscheinlich schnellste Tor aller Zeiten sahen die 140 Zuschauer am Sonntag auf dem Loksportplatz. Nach 6,7 Sekunden zappelte das Leder zum ersten Mal im Gästegehäuse.




Was war passiert? Anstoß, Stephanie Pelz spielt zu Marie Preller, gleichzeitig startet Josephine Koch (rechts) einen Riesensprint. Marie Preller schickt die Kugel in die Gasse, Fine nimmt den Ball kurz mit und vollendet zum 1:0. Gera war sichtlich geschockt, kam, außer beim Anstoß, nicht aus der eigenen Hälfte und kassierte nur zwei Minuten später den nächsten Gegentreffer. Stephanie Pelz hatte sich links gegen Kathrin Steppe durchgesetzt, drang in den Sechzehner der Gäste ein und markierte das frühe 2:0. Damit war auch wieder Spannung in der Thüringer Torjägerstatistik. Ein Treffer fehlte ihr jetzt noch auf ihre Mannschaftskollegin Marie Preller.      

Auch in der Folge spielte zunächst nur eine Mannschaft und das wie aus einem Guss, nämlich die des einheimischen FFC. So war es nur eine Frage der Zeit bis der nächste Treffer fallen sollte. Und so war es in Minute 20 Marie Preller, die nach einem Strauchler von Elisa Trepschinski wenig Mühe hatte, den Ball im von Stephanie Hatzel gehüteten Tor zum 3:0 unter zu bringen und sich im internen Duell mit Stephanie Pelz wieder etwas Luft verschafften konnte.

Euphorisch marschierten die Saalfelderinnen weiter, doch schlichen sich jetzt im Überschwang der Gefühle Fehler in der Defensivarbeit ein. Man hatte das Gefühl, jede will heute ein Tor erzielen und dabei vergaß man hin und wieder die letzte Konsequenz bei der Abwehrarbeit. Doch nur mit Hurrafußball wird man auf diesem Niveau keinen Blumentopf gewinnen. Und so wurden zwei Unachtsamkeiten von den Gästen gnadenlos bestraft. Erst traf Sabrina Herold in Minute 24 zum 3:1 und zehn Minuten später Stephanie Grabo zum 3:2-Anschlusstreffer. Dazwischen hatte Herold noch Pech bei einem Lupfer, der knapp sein Ziel verfehlte.      

Doch jetzt war Saalfeld wieder hellwach und alle zogen an einem Strang. Als Cathleen Atak im Mittelfeld mit letztem Einsatz einen Ball eroberte und mustergültig Kristin Türk (links) auf der linken Außenbahn bediente, setzte diese zu einem Riesensolo an, schüttelte ihre Gegenspielerin ab und vollstreckte schließlich aus Nahdistanz zum Pausenstand von 4:2 (40.).      

Damit konnte man endlich wieder mal mit einer Führung im Rücken in die Kabine, nachdem man das zuletzt fünfmal in Folge nicht fertig brachte und immer auf eine starke zweite Hälfte bauen musste.      

Der zweite Spielabschnitt begann fast wie der erste. Zwei Minuten nach Wiederanpfiff konnte die starke Stephanie Pelz kurz vor dem Strafraum nur durch ein Foul gestoppt werden. Kathrin Steppe zog die Notbremse und war wohl froh, hier mit „Gelb" davon gekommen zu sein. Egal, Marie Preller legte sich die Kugel zurecht und erzielte, unter Mithilfe eines Geraer Abwehrbeins, das 5:2 (47.). Die Thüringer Torjägerkrone rückte nun auch immer näher...     

Jetzt rollte wieder Angriff auf Angriff auf das Geraer Tor, doch den nächsten Treffer markierten die Gäste. Janine Bludau war es, die in der 54. Minute aus abseitsverdächtiger Position nochmal so etwas wie Hoffnung auf Geraer Seite aufkeimen ließ. Doch nennenswerte Torchancen gab es in der Folge nur noch für Saalfeld.

Gera hatte offenbar sein Pulver verschossen und nachdem nach gut einer Stunde Nicole Mirke den Ball auf der Strafraumumrandung mit der Hand spielte, gab es folgerichtig Strafstoß. Eine Sache für die Saalfelder Kapitänin. Stephanie Pelz (rechts) legte sich den Ball zurecht und verwandelte zum 6:3 (65.), dachte man. Die Schiedsrichterin hatte allerdings was dagegen. Sie sah eine Mitspielerin zu früh in den Strafraum starten und versagte dem Treffer die Anerkennung. Soweit, so gut. Doch anstelle, den Strafstoß regelkonform wiederholen zu lassen, entschied sie auf indirekten Freistoß für die Gäste. Naja, auch das warf Saalfeld an diesem Sonntag nicht aus der Bahn, nur fünf Minuten später besorgte Stephanie Pelz dann doch das 6:3 und meldete sich im Torjägerkampf bei Marie Preller zurück.      

Weitere fünf Minuten danach noch eine Riesenszene für Saalfeld. Lisa Schumann wer rechts durchgebrochen und passte scharf nach innen. Dort nahm Marie Preller den Ball zunächst direkt und die Geraer Torfrau parierte. Auch den Abpraller brachte Marie Preller nicht an der Keeperin vorbei und den erneut abgewehrten Ball setzte schlussendlich Kristin Türk knapp neben das Gehäuse.      

Fazit: Saalfeld gewinnt hochverdient und der entthronte Meister erlebt in der Saalestadt ein Debakel. Saalfeld wird erneut Vizemeister und Marie Preller (links) holt sich zum ersten Mal die Thüringer Torjägerkrone vor ihrer Mannschaftskameradin Stephanie Pelz, die dieses Kunststück jeweils in den vergangenen vier Spielserien fertig brachte. Schön, wenn man so eine Konkurrenz in den eigenen Reihen hat.      

Ein herzlicher Dank geht noch an die Verantwortlichen vom F.F.C. Gera, die fair ausgeholfen haben, als eine Saalfelder Spielerin verletzt am Boden lag und man den Sanikasten in der Kabine vergessen hatte. Kurios: Vermutlich war man vom Spielverlauf so mitgenommen, dass Gera am Ende den eigenen Sanikoffer in Saalfeld vergaß...

(WI)


             
Tore: Koch (1:0), Pelz (2:0, 6:3), Preller (3:0, 5:2), Türk (4:2), Herold (3:1), Grabo (3:2), Bludau (5:3)      

1. FFC Saalfeld: Peth, Rochler, Hempel, Schmiegel (GK/82. Wenzel), Koch, Pelz (MK/85. Bernstein), Chmelik (GK/58. Franke), Atak, Türk, Schumann, Preller (MK ab 85.)    
  
F.F.C. Gera: Hatzel, Steppe (GK/83. Golomb), Gruschwitz (88. Stachon), Bludau, Kliemank, Werner, Herold (MK), Seiler, Mirke (GK), Grabo (GK), Trepschinski           


       
  

Homepage F.F.C. Gera