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Beim Überflieger der Thüringer Verbandsliga, der dritten Mannschaft des FF USV Jena, hätten sich die Saalfelderinnen mindestens einen Punkt verdient gehabt. Leider aber wurden sie für ihr couragiertes Auftreten nicht belohnt.
Die Gäste legten los wie die Feuerwehr und bereits nach handgestoppten 15 Sekunden hatte Saalfeld die Riesenmöglichkeit zur Führung. Josephine Koch war von rechts in den Sechzehner der Gastgeber eingedrungen, doch ihre Eingabe konnte Stephanie Pelz nicht verwerten. Jena staunte nicht schlecht, denn das Spiel lief zunächst weiterhin vorwiegend in Richtung USV-Gehäuse. Aus einer Serie an Saalfelder Eckstößen resultierten immer wieder gefährliche Situationen. So verfehlte beispielsweise Lisa Schumann nach einer Ecke von Kristin Türk per Kopf nur haarscharf das Ziel.
In der zwanzigsten Minute schließlich traf Stephanie Pelz zur längst überfälligen Führung. Marie Preller hatte die besser postierte Pelz gesehen und diese brachte den Ball über die Linie. Doch die Freude währte nicht lange denn der Schiedsrichter hatte eine Abseitsstellung gesehen und verwehrte somit dem Treffer die Anerkennung. Ärgerlich allemal, aber Saalfeld kämpfte weiter und nur fünf Minuten später sollte es klappen. Diesmal mit umgekehrten Vorzeichen, bediente Stephanie Pelz Marie Preller und die ließ sich nicht lange bitten und vollendete ins linke untere Eck.
Angestachelt vom Rückstand forcierte Jena nun das Tempo und kam seinerseits zu hochkarätigen Chancen. Insbesondere die schnelle Franziska Jahn sowie die spätere Doppeltorschützin, Carolin Große, sorgten für viel Wirbel. Aber auch in dieser Phase behielten die Gäste den Kopf oben und sorgten immer wieder für Entlastung. Es war längst ein offener Schlagabtausch auf Augenhöhe.
Als nach 37 Spielminuten ein vermeintlich harmloser Ball zur Ecke geklärt wurde, fiel der insgesamt nicht unverdiente Ausgleich. Carolin Große köpfte unbedrängt aus Nahdistanz zum zwischenzeitlichen 1:1 ein. Bis zur Pause gab es weitere Möglichkeiten auf beiden Seiten, doch Treffer gelangen hüben wie drüben nicht mehr.
Auch der zweite Spielabschnitt verdiente das Prädikat Extraklasse. Immer wieder gab es Torchancen, die besseren hatte dabei sogar der Gast. Allerdings wär man fast mit dem Wiederanpfiff überrumpelt worden. Nach einem Missverständnis in der Saalfelder Hintermannschaft hatte urplötzlich eine Jenaer Spielerin das leere Tor vor sich. Offenbar wollte sie das Geschenk aber nicht annehmen und zögerte zu lange. So konnte die Gästeabwehr gerade noch klären.
In der Folge immer wieder Chancen für beide Teams, die ein 4:4 oder 5:5 gerechtfertigt hätten. Aber das Glück meinte es an diesem Sonntag dann doch gut mit den Blauen, denn der Siegtreffer entsprang einem eher harmlosen Angriff, abgeschlossen mit einem Fernschuss von Carolin Große in der 68. Minute.
Doch es spricht für die Moral der Saalfelder Fußballerinnen. Aufstecken war ein Fremdwort und man bäumte sich auf. Es wurde gekämpft bis zum Umfallen und man erspielte sich reihenweise erstklassige Einschussmöglichkeiten. Laura Chmelik nach Eingabe von Kristin Türk, Stephanie Pelz nach Vorarbeit von Lisa Schumann über´s leere Tor oder Linda Schmiegel mit Freistoß um Zentimeter am Dreiangel vorbei, hatten die wohl größten Chancen. Doch leider sollte es nicht klappen und damit behält der Ligaprimus das glücklichere Ende für sich.
Schließlich nahm der Jenaer Trainer mit zwei Auswechslungen in der Nachspielzeit noch reichlich Zeit von der Uhr – wohl dem der kann.
(WI)
Tore: Preller (0:1), Große (1:1, 2:1)
FF USV Jena III: Schüppel (MK), Große (90. Wiedenbach), Urbach (69. Pohl/90. Gerbet), Schubert, Kerz, Mlinarsky, Scheide, Jakober, Jähler, Froese, Jahn
1. FFC Saalfeld: Hopfe, Rochler, Hempel, Schmiegel, Koch, Pelz (MK/79. Peth), Chmelik, Atak, Türk, Schumann, Preller (MK ab 79.)
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